Agrarökologie und echte regenerative Landwirtschaft.

Foto: Navdanya International / Earth University

Das neue Buch von Vandana Shiva „Agrarökologie und echte regenerative Landwirtschaft. Nachhaltige Lösungen für Hunger, Armut und Klimaveränderungen“ hilft wieder einmal, genauer hinzuschauen. Das macht schon der Titel deutlich, bei dem das Wort „echte“ hervorgehoben wird und sich somit abgrenzt von dem, was heute alles als regenerative Landwirtschaft bezeichnet wird. Denn die Agroindustrie und große, mit ihr verbundene, Konzerne versuchen, Begriffe wie bio, regenerativ oder nachhaltig durch Greenwashing zu vereinnahmen. Und dass, obwohl deren Erzeugnisse weiterhin einen abnehmenden Nährstoffgehalt, dafür aber erhöhten Schadstoffmengen aufweisen; obwohl sie weiterhin Wasser und Boden extrem belasten und Landwirte weiterhin in die Abhängigkeit und in existentielle Nöte treiben.

Das Buch fasst die langjährigen Ergebnisse aus Forschung und Praxis von Navdanya zusammen und macht deutlich, wie den Mehrfachkrisen – Armut, Hunger und Klimaveränderungen – konstruktiv begegnet werden kann.

„Navdanya fördert und erforscht seit drei Jahrzehnten eine Landwirtschaft, die die biologische Vielfalt erhält, die Saatgutsouveränität und die Ernährungssouveränität der Bauern verbessert, den Nährwert pro Hektar erhöht und gleichzeitig das Einkommen der Kleinbauern steigert und damit sowohl Armut, Unterernährung und Hunger als auch die Klimaveränderungen bekämpft.“ (253)

Interessierte Laien, Wissenschaftlerinnen, aber auch Landwirte finden in dem neuen Buch von Vandana Shiva umfassendes Hintergrundwissen, aber auch ausführliche Darstellungen zu Humusaufbau (zum Beispiel Rezepte für Kompost-Tee), Kontrollmöglichkeiten von Schädlingen durch natürliche Fressfeine oder detaillierte Aufstellungen von Pflanzen, die zur Schädlingsbekämpfung genutzt werden können. Zudem werden ressourcenschonende, aber nahrhafte Kulturen vorgestellt oder Ideen gegeben, wie die Regenerierung eines lebendigen Kohlenstoffkreislaufs aussehen kann.

Auch für all jene, die sich nicht mit dem Anbau von Nahrungsmitteln befassen, kann es eine wichtige Informationsquelle sein, denn es bringt Licht in das Dunkel der international verstrickten Konzerne, in das System der Ausbeutung von Mensch, Tier, Pflanze, Boden und Wasser – in die Ausbeutung unserer Lebensgrundlage.

Hier geht’s zum Buch