Der Titel „Krisen-Fest“ von Marit Marschall macht neugierig; sind wir doch umgeben von Krisen: Klimakrise, Corona-Krise, Krieg und Flüchtlingskrise. Je nachdem, wie wir damit umgehen, haben wir Angst vor Veränderung, machen uns Sorgen oder suchen eben auch aktiv nach Lösungen. Wie können wir krisenfester werden? Was heißt das überhaupt?
Mir kommt dabei der Begriff der Resilienz in den Sinn und eine Definition, die ich einmal gefunden habe: Die Fähigkeit, sich sowohl an kurzfristige Störungen als auch an langfristige Veränderungen anzupassen und dabei seine wesentliche Identität zu bewahren. Doch wie macht man das? Wie baut man diese Fähigkeit auf?
Hier setzt das Lese- und Arbeitsbuch von Marschall an. Ihre Leitfrage lautet: „Wie können wir als Individuen wieder ein lebendiges und resilientes Lebewesen im Ökosystem Erde werden?“
Zur Beantwortung dieser Frage zieht sie Parallelen zu den Prinzipien der Permakultur, wie sie Bill Mollison heraufgearbeitet hat – die Prinzipien für ein erfolgreiches Ökosystem. Denn auch der Mensch ist ein Ökosystem und so wendet sie sie auf unsere „Innere Landschaft“ oder unseren „Inneren Garten“ an: Wie sind unsere Bedürfnisse, unsere Ressourcen, unsere Sinne, wie sieht unsere Arbeit an der Erde, an der Familie, am Haushalt, an Freunden und Familie aus? Welche Werkzeuge brauchen wir zur Pflege dieses Inneren Gartens?
Das Buch bietet zum einen Textseiten, die ins jeweilige Thema einführen, zum anderen freie Schreibseiten mit anregenden Arbeitsimpulsen. Das Buch ist daher in erster Linie ein Arbeitsbuch für Menschen, die sich auf die Themen einlassen und resilienter werden wollen. Ich kann mir gut vorstellen, dass man es teilweise auch gemeinsam liest und zusammen bearbeitet und über jedes der Themen miteinander ins Gespräch kommt, es von unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet und Ideen und Lösungen zusammenträgt.
Erschienen in der Europa-Verlagsgruppe für 21,90 €