Solidarische Landwirtschaft boomt

Die Solidarische Landwirtschaft liefert ein Modell für die Ernährung der Zukunft: Dabei gehen Verbraucherinnen und Verbraucher mit einem landwirtschaftlichen Betrieb ein Bündnis auf Augenhöhe ein. Sie investieren feste Beträge in den Betrieb und erhalten dafür hochwertige Lebensmittel aus ihrer Region. Außerdem können sie auf dem Feld oder im Stall mithelfen und Landwirtschaft live erleben.
In einer Solidarischen Landwirtschaft (Solawi) bilden landwirtschaftliche Betriebe und Verbraucherinnen und Verbraucher eine Gemeinschaft. Ein Hof versorgt eine Gruppe von Menschen in der näheren Umgebung mit Lebensmitteln. Diese Gruppe finanziert die dazu notwendigen Mittel durch feste monatliche oder jährliche Beiträge. Üblicherweise schließen Privathaushalte mit dem Hof einen Vertrag über ein Jahr ab. Die Beiträge variieren von 60 bis über 100 Euro pro Monat, je nachdem was der Betrieb erzeugt. Bei vielen Solawis gibt es nur Obst und Gemüse, bei anderen auch Brot, Milchprodukte und Fleisch. Die Verbraucherinnen und Verbraucher holen sich ihre Lebensmittel direkt auf dem Hof oder an bestimmten Verteilerpunkten ab. Anders als bei Abo-Kisten können sie ihre Produkte jedoch nicht frei wählen, sondern nur die Menge (Ernteanteile) bestimmen. Im Prinzip bekommen alle die gleichen Lebensmittel.

Es gibt sehr verschiedene Formen von Solawis: vom klassischen Einzelunternehmen, über die GbR, Vereine oder Genossenschaften bis zu Kapitalgesellschaften. Die meisten der aktuell 303 Solawis sind klassische Familienbetriebe, aber auch Verbraucherinnen und Verbraucher oder junge Landwirtinnen und Landwirte gründen Solawis. Entsprechend variiert die Betriebsgröße von 0,5 bis 450 Hektar, die Zahl der Privathaushalte von 35 bis über 2000.

Auf jeden Fall boomt dieses Modell: Von den aktuell beim Netzwerk Solidarische Landwirtschaft gemeldeten 344 Solawis sind 81 in Gründung. Besonders in Baden-Württemberg, Niedersachsen und Bayern macht die gemeinschaftliche Landwirtschaft derzeit Boden gut.

https://www.solidarische-landwirtschaft.org

Solidarische Landwirtschaft (SoLawi) – Was es ist und wie man es anfängt

Öko-Wissen für die Praxis am 04.09.2021 von 10 – 16.30 Uhr in Sauldorf, Waldfeldhof

Mittlerweile gibt es über 350 Betriebe in Deutschland, die eine SoLawi betreiben und es interessiert immer mehr Praktikerinnen und Praktiker, was genau es eigentlich ist und was bei Gründung alles zu beachten ist. Dazu treffen wir uns auf einem Betrieb, der in 2021 seine erste Saison im Gemüseanbau als SoLawi erlebt.Zum Waldfeldhof in Sauldorf gehören ca. 1 Hektar landwirtschaftliche Fläche, die biologisch bewirtschaftet wird und aus Gemüsefeldern, Obstkulturen und einer Streuobstwiese besteht.
Der Waldfeldhof verfolgt das Ziel, frische und ökologische Lebensmittel anzubauen und dabei aktiv den Umwelt-, Arten- und Ressourcenschutz mit einzubeziehen. Sie sind überzeugt davon, dass die Landwirtschaft nicht nur ein bedeutender Verursacher gravierender Umweltprobleme ist, sondern auch maßgeblich zum Umweltschutz sowie zur Erhaltung wertvoller Natur- und Kulturlandschaften beitragen kann.

Veranstalter Demeter Beratung e.V., Klaus Strüber (Landwirtschaftliche Projektberatung)

Bitte melden Sie sich bis 27. August 2021 an unter:

Annika Schmitz, E-Mail: kontakt@waldfeldhof.de, Telefon: 0176 / 4587 7616
https://www.waldfeldhof.de