Bericht Netzwerktreffen Ökomodellregion Deggenhausertal

Bericht zum Netzwerktreffen

 

„Ökoregion Deggenhausertal“ im Sternen am 8.7.2022 Bericht Oliver Karolius

An einem wunderschön sonnigen Tag traf ich kurz vor 15 Uhr im Sternen ein. Sarina und Simon
hatten schon Laptop und Leinwand gerichtet, nun fehlte nur noch der Beamer, den ich kurzerhand
aufbaute. Einige Teilnehmer standen schon in angeregten Gesprächen oder zum gegenseitigen
Begrüßen herum. Die Stimmung war heiter und ausgelassen. Kurz nach drei riefen wir alle
Teilnehmer an einen Tisch. Eine lange Tafel mit Getränken stand schon bereit, die Bedienung vom
Sternen hatte alles im Griff, ein Wohlfühlort, wie sich im Laufe des Nachmittags immer wieder
herausstellen sollte.
Nach einer kurzen Begrüßung und einigen spannenden Fragen, um sich näher kennenzulernen, ging
es auch schon raus in den Gartenbereich mit Kaffee und Kuchen in netter Runde. Genussregion, auch
ein Thema das immer wieder in den Monaten davor aufkam, mal hautnah erlebbar. Nachdem wir
Kaffee und Kuchen und das erste Beschnuppern genossen hatten, ging es wieder nach drinnen, wo
ich einige meiner Lieblingsprojekte in einem kleinen Impulsvortrag vorstellte. Naturspielplätze,
autarke Solar-Mikronetze und Infomonitore in Schulen über tatsächliche Ressourcenverbräuche und
Stromgeneration in der Gemeinde im Rahmen nachhaltiger Bildungsprogramme für Kinder, waren da
nur einige Ideen. Der Stein war nun ins Rollen gebracht.
Die Karte von Morgen wurde von Simon vorgestellt und langsam wurde auch dem letzten klar, in was
für einer tollen Region wir alle schon leben dürfen. Nun ging es wieder in die Gruppenarbeit. Tolle
Ideen wurden in Kleingruppen besprochen, ob über Wassermanagement, Bildung oder die regionale
Produktion von Rohstoffen für Sonett… es waren wirklich vielfältige und kreative Lösungsansätze
dabei. Unser Bürgermeister kam noch dazu und wir kamen nach all unseren tollen Ideen langsam zur
Frage, was sich eigentlich nach dem letzten Treffen und Visionieren dieser Art im Jahre 2015 schon so
alles getan hat im Tal. Es wurde deutlich, dass die Ansätze vor 7 Jahren noch weniger mit dem
Klimawandel, mit Energiekrisen oder unseren heutigen Herausforderungen zu tun hatten und doch
blieb beim Reflektieren der Eindruck, dass schon einiges von damals umgesetzt werden konnte. Ein
etwas besseres Angebot im ÖPNV zum Beispiel, nachhaltigere Straßenbeleuchtung,
familienfreundliches Wohnen und altersgerechtere Wohnheime.
Dennoch blieb zumindest bei mir der Eindruck, dass viele für die Zukunft wichtige Themen, wie
frühzeitige Bildung zur nachhaltigen Lebensweise, naturnahe Lern- und Spielumgebungen,
Gemeinschaftsgärten und lokale Produktion von Nahrung- und Lebensmitteln, weniger Autoverkehr
und dezentrale Energie- und Wasserversorgung sowie Artenschutz und Klimakrisenanpassung noch
in den Kinderschuhen stecken und vielleicht noch nicht mit vollem Ernst betrachtet werden von uns
als Gemeinde und in der Gemeindeverwaltung. Gleichwohl es auch in der Gemeindeverwaltung
Ambitionen und Projekte zu mehr Nachhaltigkeit im D-Tal gibt.
Noch freuen wir uns an unserer reichen und fruchtbaren Erde, der Fülle in fast allen Bereichen.
Obwohl auch hierzulande schon der eine oder andere Hang die Bäume vertrocknen und dem Käfer
zum Opfer fallen ließ, sind präventive Maßnahmen zur Speicherung von Regenwasser und die
Abmilderung von Starkregenereignissen durch den Bau von Regenwasserauffangbecken noch
Zukunftsmusik, die nicht so recht gehört werden wollte. Doch auch das Tal der Liebe muss sich auf
Extremwetterereignisse vorbereiten, den Arten- und Klimaschutz noch stärker in den Fokus nehmen.
Simon und Sarina werden dazu eine Initiative starten, die sich Projektschmiede nennt, und uns
Bürgern damit die Möglichkeit gibt, in den regelmäßigen Treffen zukunftsweisende und notwendige
Projekte zu entwickeln. Wenn ich für mich ein Resümee ziehen würde, dann dieses: Wir sind nicht
nur eine Gruppe von Menschen mit Vision, die das D-Tal in die Ära der Nachhaltigkeit führen möchte.

Nicht eine Truppe von Träumern, sondern eine Gruppe von Realisten, die die Notwendigkeiten
unserer Zeit zu verstehen und angemessen darauf zu reagieren versucht. Mögen noch viele
Menschen träumen, von einem Tal der Liebe, wo wir alle auch in Zukunft noch in Fülle,
Nachhaltigkeit, mit einer reichhaltigen Natur und Kultur und Menschen, die verantwortungsbewusst
mit unser aller Ressourcen umzugehen wissen, leben werden. Das Essen war übrigens sehr lecker im
Sternen, vielen Dank dafür und auch an alle die es möglich gemacht haben, dabei zu sein bei diesem
Netzwerktreffen.

Protokoll Netzwerktreffen Ökomodellregion Deggenhausertal