Bericht: Film „UNSER BODEN, UNSER ERBE“

Film „UNSER BODEN, UNSER ERBE“

Der Film „UNSER BODEN, UNSER ERBE“ wurde am Sa, 18.01.2025, 19.00 Uhr im Feuerwehrgerätehaus in Wittenhofen gezeigt.

 

Timm Cebulla und Simon Neitzel begrüßten um 19.00 Uhr die Zuschauer. Simon Neitzel erzählte kurz die Entstehung des Filmes „Unser Boden, unser Erbe“, bei dem der Verein „wirundjetzt“ maßgeblich beteiligt war.

Danach wurde der Film „Unser Boden, unser Erbe“ gezeigt, der 80 Minuten dauerte.

 

Der Dokumentarfilm „Unser Boden, unser Erbe“ von Marc Uhlig ist ein Film für eine zukunftsfähige Landwirtschaft. Er kam im Oktober 2020 in die Kinos.

Hauptthema des Filmes ist, wie der Name schon sagt, der Boden. Es geht um den Boden selbst und die Wichtigkeit des Bodens. Der Boden, die Erde, der Humus ist schließlich unsere Lebensgrundlage, ohne die wir nicht leben könnten.

Marc Uhlig wollte selbst den Boden besser kennen und verstehen lernen. Und er wollte Wege kennenlernen, den Boden zu schützen bzw. wieder zu regenerieren.

Er zeigt in seinem Film, welchen Gefahren der Boden ausgesetzt ist und was zur Zerstörung der kostbaren Humusschicht führt.

In seinem Film kommen zu diesem Thema mehrere Landwirte zu Wort. Auch die TV-Köchin Sarah Wiener und der Umweltwissenschaftler Ernst Ulrich von Weizsäcker geben Denkanstöße.

So sollte die Bodenfruchtbarkeit eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung sein. Es ist noch viel zu wenig im Bewusstsein der Menschen verankert, wie wichtig der Humus ist, der immer mehr abgebaut wird.

Einmal ist der Humus unsere Ernährungsgrundlage, aber er spielt auch eine wichtige Rolle beim Hochwasserschutz. Ein guter Humusboden ist wie ein Schwamm und saugt den Niederschlag auf. Verdichtete Böden können nur einen Bruchteil von einem Humusboden aufnehmen. Der Rest des Niederschlags fließt von den Äckern ab. Dadurch besteht nicht nur Hochwassergefahr, sondern es wird auch kostbarer Boden weggeschwemmt.

Auch wäre es wünschenswert, dass die Arbeit der Landwirte mehr Wertschätzung erfährt. Es schlägt sich z.B. weder im Preis eines Produktes nieder, noch ist es irgendwie ersichtbar, wenn ein Landwirt beträchtlichen Mehraufwand betreibt, um die Humusschicht nicht nur zu erhalten, sondern auch aktiv wieder aufzubauen. Hier gibt es noch viel Handlungsbedarf. Wichtige Arbeit leistet hier die Regenerate-Bewegung, die sich u.a. genau dieses Ziel des aktiven Humusaufbaus in der Landwirtschaft gesetzt hat. Es ist möglich, die Humusschicht nach und nach wieder aufzubauen.

Es ist ein lohnenswertes und lebenserhaltendes Ziel, dass der aktive Humusaufbau irgendwann ein selbstverständlicher Teil der Arbeit von allen Landwirten sein wird.

 

Nach dem Film lud Simon Neitzel die Zuschauer ein, sich in einem 5 minütigen Partnergespräch über den Film auszutauschen mit den Fragen: „Was hat Dich bewegt?“ und „Was hat Dich inspiriert?“

Nach dem Partnergespräch haben einige Zuschauer das Ergebnis ihres Gespräches mitgeteilt. Der Film schaffe ein neues Bewusstsein. Und der Boden, der Humus, sollte ein gleichberechtigter Wert sein neben den klassischen Werten wie z.B. Gold. Zumal der Humus ja viel mehr wert ist, da wir ohne ihn nicht leben könnten. Es wäre gut, diese Verantwortung und Wertschätzung dem Boden gegenüber noch mehr im Bewusstsein der Menschen zu verankern.

Das Teilen der Ergebnisse des Partnergespräches ging dann auch unmittelbar in die Diskussionsrunde mit den eingeladenen Experten Stefan Schwarzer vom Regenerate Forum und Jonas Klein vom Biolandhof Hornsteinhof (bei Wittenhofen) über.

„Mit der Natur und nicht gegen die Natur“, kommentierte Stefan Schwarzer die Essenz des Filmes. Der Boden, die Humusbildung, sei ein gesellschaftliches Problem und hier sei dringend ein Umdenken erforderlich.

Bei der Diskussionsrunde wurde von Stefan Schwarzer u.a. die Frage nach einem realistischen Humusaufbau beantwortet. 0,1 % Humusaufbau pro Jahr wäre realistisch. Es könnten aber auch, je nach Maßnahmen bis zu 0,4 % sein. Auf jeden Fall ist Humusaufbau möglich, was Hoffnung gibt in Bezug auf die Landwirtschaft.

Jonas Klein beantwortete die Frage, ob und wie sehr man den Biosiegeln vertrauen könne, indem er von seinen eigenen Erfahrungen mit den Kontrollen erzählte. Die Kontrollen seien in Deutschland sehr streng. In unserem Land könne man da auf jeden Fall vertrauen.

Stefan Schwarzer ist auch Co-Autor der Bücher „Die Humusrevolution“ und „Aufbäumen gegen die Dürre“, die die Themen des Filmes vertiefen und die er noch kurz vorgestellte.

Timm Cebulla lud zum Schluss zu einer kleinen Abschlussrunde mit der Frage ein: „Was hat Dich motiviert herzukommen?“  Es zeigte sich, dass das Interesse an dem Thema „Boden“ sehr groß ist und die Absicht besteht, es auch gerne in andere Bereiche zu tragen.

Timm Cebulla und Simon Neitzel dankten den Gästen und den Gesprächspartnern Stefan Schwarzer und Jonas Klein für ihr Kommen. Viele Gäste blieben noch im Anschluss an diesen sehr interessanten und informativen Dokufilm-Abend, um sich in angeregten Gesprächen auszutauschen.

Hier findest Du den Trailer zu dem Film „Unser Boden, unser Erbe“:

https://www.wfilm.de/unser-boden-unser-erbe/

 

      

Unser Dank gilt auch den Sponsoren Mosterei Kopp und Sonett, der Gemeinde Deggenhausertal und dem Regenerate Forum für die Unterstützung dieser Veranstaltung. Und der Postcode Lotterie, die das Projekt Mitmach-Region Deggenhausertal fördert.