Bericht, Exkursion zum Paradiesgarten – dem Gemeinschaftsgarten in Lellwangen

Exkursion zum Paradiesgarten – dem Gemeinschaftsgarten in Lellwangen

Die Exkursion zum Paradiesgarten, dem Gemeinschaftsgarten in Lellwangen fand am 13.07.2024 von 16.00 – 18.00 Uhr bei schönem Wetter statt.
Die Getränke wurden von dem Kooperationspartner, der Mosterei Kopp gespendet.

Die Exkursion begann mit einer gemütlichen Sitzrunde an der Feuerstelle des Paradiesgartens.

Timm Cebulla begrüßte die Teilnehmer und erzählte nach einer kurzen Vorstellungsrunde das Wichtigste über die Mitmach-Region Deggenhausertal. Danach erklärte Valentin Wolkowa, einer der zwei Gärtner des Paradiesgartens, die Entstehungsgeschichte des Paradiesgartens und den Ablauf des Nachmittags. Der Paradiesgarten besteht aus drei Bereichen: dem alten Bauerngarten, dem Acker und dem Sandgarten.

Valentin hat seine Ausbildung zum Gärtner an einer freien Landbauschule mit anthroposophischem Hintergrund gemacht. Er lud von daher die Teilnehmer zu einer ganz besonderen Art und Weise ein, den Garten kennen zu lernen. Er schlug vor, den Garten über alle Sinne zu erspüren und auch Kontakt zu den feinstofflichen Energien der Pflanzen aufzunehmen. Dazu bot er eine Meditation und einige Sinneswahrnehmungs-Übungen an.

Bei der Meditation saßen die Teilnehmer barfuß auf der Wiese vor dem Bauerngarten und versuchten in Verbindung mit der Erde zu kommen. Danach gab es eine  Übung für den Hörsinn, bei der mit geschlossenen Augen auf alle Geräusche geachtet wurde.

Die nächste Übung fand im alten Bauerngarten statt und war eine Partnerübung für den Geruchsinn. Ein Partner zeigte dem anderen Partner, der eine Augenbinde trug, den Garten über den Geruchsinn. Dazu hielt der sehende Partner dem Partner mit der Augenbinde eine Pflanze oder ein Pflanzenteil unter die Nase, damit dieser den Geruch aufnehmen und auch die ätherische Ausstrahlung der Pflanze erspüren konnte. So wurden z.B. Himbeeren, Stangensellerie, Tomaten und Mangold erkannt.

Auch schon abgeschnittene Pflanzenteile wurden mit dem Geruchsinn geprüft. Lebendige Pflanzen riechen frisch und grün, abgeschnittene Pflanzenteile dumpf, süßlich und faulig.

Es folgte nun eine Übung, die dem Berühren der Pflanze galt, der Haptik. Hier wurde z.B. ein Blatt zerrieben und gefühlt, wie sich die Pflanze dann anfühlt.

   

Nach einem kurzen Austausch über die Geruchserlebnisse ging es – auch auf ungewöhnliche Weise – zum Acker. Der Spaziergang erfolgte in einer Partnerübung. Ein Partner führte den anderen Partner, der sich mit geschlossenen Augen vertrauensvoll der Führung überließ.

Am Acker angekommen legten sich alle Teilnehmer auf eine mit Hackschnitzeln und Heu gemulchte Fläche, die warm und trocken war. Auch hier wurde mit geschlossenen Augen Kontakt zu der Erde aufgenommen. Valentin drückte dann jedem zwei kleine Erdkugeln in die Hände, in jede Hand eine. Die Aufgabe war es, den Unterschied zwischen den Erdkugeln zu erspüren. Die eine Kugel fühlte sich weich, feucht und glatt an. Die andere etwas krümelig, hart und trocken. Auch der Geruchstest stellte später einen Unterschied fest. Die weiche Kugel roch etwas süßlich bis faulig, die andere verströmte den typischen erdigen Geruch.

Die Teilnehmer waren nun natürlich gespannt auf die Herkunft der beiden Kugeln. Die weiche Kugel entstammte aus dem Bodenbereich unter einer dicken Mulchschicht, die andere Kugel war direkt von der Oberfläche.

   

Valentin gab noch einige interessante Informationen zu der Bodenbeschaffenheit. Die Teilnehmer lauschten seinen Ausführungen, warm und bequem auf der Mulchschicht in der Sonne liegend. Dieser Teil der Exkursion wurde von vielen Teilnehmern als Highlight der Exkursion empfunden. Man hätte noch lange so liegen können – auf dem Mulch, in der Sonne, im Kreis von lieben Menschen.

Der letzte Teil der Exkursion führte dann noch in Sandgarten, den jeder für sich erkunden durfte, um auf seine Weise Kontakt mit den Pflanzen aufzunehmen. Dies konnte auch durch das Essen der Pflanze geschehen, was bei den Himbeeren noch eine Gaumenfreude war.

Diese Exkursion der ganz besonderen Art endete mit einem Lagerfeuer, Grillen und einem schönen Miteinander, bei dem neue Kontakte geknüpft und bestehende Kontakte vertieft wurden.

Die laue Sommernacht trug ihren Teil zu der schönen und friedlichen Stimmung bei.

Ein herzliches Dankeschön an Valentin für diese außergewöhnliche Exkursion.

 

Wer Interesse hat, bei dem Gemeinschaftsgarten mitzumachen, der wende sich bitte an:

Simon Neitzel

Mobil: +49 151 21615968

Mail: simon.neitzel@wirundjetzt.org