Wir schauen auf ein tolles und herausforderndes Jahr 2021 zurück.
Wie in vielen Gärtnereien und landwirtschaftlichen Betrieben in der Region, haben wir dieses Jahr, unserer zweite Saison im Paradiesgarten auch mit den extremen Wetterbedingungen zu kämpfen gehabt. Im Frühjahr und späten Sommer oft kalt und viel zu nass. Einige Flächen waren dauernd oder oft unter Wasser und dort konnten dieses Jahr leider keine Zwiebeln geerntet werden. Auch die Kartoffelernte viel im Verhältnis viel zu gering aus. Ebenso Karotten, wo wir nur eine kleine Menge ernteten und Rote Bete, die so winzig waren, dass wir die meisten nicht verwenden konnten.
Nicht zuletzt haben uns durch die Witterung begünstigt auch viele Schnecken das Leben schwer gemacht und die jungen Pflänzchen, aber auch Sellerie richtig weg gefressen! Bei vielen Flächen verwenden wir Mulch, den wir dann aus diesen Gründen oft wieder entfernt haben, zumindest so lange die Pflanzen ganz klein waren.
Auch die Kürbisse und sogar die Zucchinis wollten auf dem Acker nicht gelingen.
Dafür haben wir viele Salate, Bohnen, Fenchel, Kräuter und Kohl im Bauerngarten geerntet. Auch jetzt noch im Winter steht der Schwarzkohl und ein paar Wirsingköpfe, die darauf warten geerntet und verspeist zu werden. Ebenso stehen auch noch Feldsalat und andere feine Dinge im Garten.
Besonders ist zu erwähnen, dass wir in unserem offenen Folientunnel, 4×8 Meter, viele Tomaten und Auberginen ernten konnten.
Dazu kamen auch Kräuter, Blumen für Tee und Calendula für wundervolle Blüten und einen Workshop zur Creme Herstellung.
Ganz hervorragend ist der Tobinambur gewachsen, den wollen wir in den nächsten Jahren noch ein bisschen mehr eindämmen, damit er nicht immer mehr in unsere Fläche hineinwächst, die wir für das Gemüse brauchen und erweitern wollen.
Ein großes Augenmerk geben wir dem Thema Saatgut, welches wir zum größten Teil regional beziehen und darauf achten, dass es altes samenfestes Saatgut ist. Partnerprojekte ziehen die Pflanzen für uns in der Region auf, ein Workhsop zum Thema Saatgut rundete den Kreislauf ab.
Prinzipiell haben wir dieses Jahr viel gelernt und neben dem Gärtnern, könnten wir auch viel zusammen sein und gemeinsam beim Feuer und Essen, Geschichten teilen, die uns genährt und inspiriert haben. Auch das ist für uns eine Ernte, worüber wir sehr dankbar in dieser Zeit sind. Hier steht neben dem gemeinsamen Gärtnern der soziale Humus im Mittelpunkt, also wie können wir das mitteinander pflegen und nähren, damit ein Zusammenspiel und Wirken funktionieren kann?
Beim gemeinsamen Essen und Feiern bringt jeder was leckeres mit, damit wir es dann gemeinsam genießen können.
Der Bau des Geräteschuppens ist nun fast abgeschlossen und wir freuen uns schon wieder auf die nächste Saison. Viele Geräte, Material und ein paar Maschinen haben den Weg zu uns gefunden und helfen uns die Arbeit zu machen und das Wissen darum weiter zu geben.
Bei unseren zahlreichen Workshops und Führungen konnten wir insgesamt über 300 Menschen mit zum teil “altem” Handwerkswissen und Informationen rund um das Thema Gärtnern und regionale Versorgung inspirieren.
Wir hatten insgesamt 10 Workshops, ein Konzert, einen offenen Tag der Gartentüre und ein Erntedankfest.
Neben all diesen Aktivitäten, wo viele Menschen eine große Dankbarkeit und Wertschätzung für unsere Arbeit uns zurück meldeten, haben wir viele Stunden an Zeit und Herzblut investiert, wo wir die Planung und Organisation im Hintergrund vorbereiteten um dann fokussiert in die Umsetzung gehen zu können.
Jetzt im Winter sind Team-Meetings für die Reflexion und die Anbauplanung für das nächste Jahr geplant.
Natürlich haben wir uns als Gärtner-Team immer wieder getroffen um all die Schritte zu koordinieren und Aufgaben zu verteilen.
In diese Prozesse haben wir die Paradiesgarten-Community über online Meetings oder Live Treffen am Feuer informiert und auch immer wieder versucht die Ideen und Wünsche aus der Gruppe zu integrieren. Dieser Prozess ist auch sehr wichtig für das nächste Jahr.
Ein Team-Meeting haben wir am Bodensee durchgeführt und haben uns dabei noch weiter gebildet, indem wir gemeinsam die Landesgartenschau Überlingen besucht haben. Das Gemeinsame Essen und trinken an der Beach Bar rundete das Team Meeting mit einer großartigen Stimmung ab.
An dieser Stelle sei ganz besonders auch der Postcode Lotterie gedankt, die uns mit ihrer Unterstützung vieles von dieser Arbeit im Projekt erst ermöglicht hat. Ohne den bewilligten Förderantrag, würden wir jetzt nicht an dieser Stelle stehen.
Herzlichen Dank liebes Team der Postcode Lotterie.